Bildung im Fokus
In einer Video- und Telefonkonferenz hat der Quartiersrat am 27. Mai über drei Projekte beraten, die nach Möglichkeit über dieses Jahr hinaus weiter gefördert werden sollten. Für den Fall, dass das Geld aus dem Projektfonds für 2022 nicht für alle drei Vorhaben ausreicht, haben die Quartiersratsmitglieder über eine Rangfolge abgestimmt.
Brücken bauen in die Donaukiez-Schulen
Das erste Projekt, das sich um eine Weiterführung bewarb, war „Übergang Kita-Grundschule gemeinsam gestalten“. Dabei geht es darum, Kitakindern den Wechsel an die Grundschule zu erleichtern und den Eltern die Qualität der Grundschulen im Donaukiez nahezubringen. „Die Schulen sind sehr engagiert, dass die Eltern aus ihren Einzugsbereichen ihre Kinder auch bei ihnen anmelden“, sagt Vesna Lovrić von der Pädagogischen Werkstatt, die die Rixdorfer, die Theodor-Storm- und die Elbe-Grundschule dabei weiterhin unterstützen möchte. Seit Oktober 2019 gibt es nach einem gemeinsam gestalteten Übergangskalender zum Beispiel Besuche der Kitakinder in den Schulen, einen Lesemonat sowie Elternworkshops. Wegen der Corona-Pandemie konnten Schnuppertage allerdings nicht durchgeführt werden. Es wurden jedoch Online-Veranstaltungen für Eltern und Interessierte durchgeführt. Auch der Lesemonat fand in einem digitalen Rahmen statt.
Unterstützung für die Abbethek
Ab 2022 möchte auch die Bibliothek des Ernst-Abbe-Gymnasiums wieder gefördert werden. Ende 2020 war das 2018 gestartete Projekt zur „Stärkung der Schulbibliothek des Ernst-Abbe-Gymnasiums“ ausgelaufen. Die „Abbethek“ hat Laptops, Mobiliar und vor allem mehr Bücher bekommen und die Öffnungszeiten verlängert. Mit Büchertauschpartys, Lesungen, Poetry Slams, einem Abend der Kulturen und einem Yoga-Workshop hat sich die Bibliothek auch für Nachbarn von außerhalb der Schule geöffnet. „Wir wollen künftig einige Maßnahmen stärker in den Fokus nehmen“, sagt Julia Wangermann vom Projektträger Wortlaut gGmbH. So soll es in der Abbethek eine Lern- und Hausaufgabenbegleitung sowie weitere Angebote zur Prüfungs- und Berufsvorbereitung geben.
Donaukiez macht Medien
Als drittes stellte das Projekt „Donaukiez macht Medien“ seine Ideen für die nächsten Jahre vor. Seit 2019 entsteht die Kiezzeitung Donauwelle im Rahmen dieses Projekts. Zur Stärkung der Medienkompetenz von Erwachsenen wurde außerdem im letzten Jahr ein Mediencafé ins Leben gerufen, das beim Elterncafé der Rixdorfer Schule angedockt ist. Der Aufbau einer Schüler-AG wurde durch Corona behindert. „Wir möchten im nächsten Jahr noch mehr Teilnehmer aktivieren und das Mediencafé mit zwei Gruppen weiterführen“, sagt Stefanie Battisti von der Projektträgerin Schillerwerkstatt. Die Kiezredaktion der Donauwelle möchte sie nachhaltig verstärken. „Es soll am Ende eine Gruppe geben, die die Donauwelle eigenständig weiter tragen möchte“, so Battisti.
Keine leichte Entscheidung
Alle drei Projekte hat der Quartiersrat in der Abstimmung mit großer Mehrheit beziehungsweise sogar einstimmig befürwortet. In einer zweiten Abstimmungsrunde ging es darum, welches davon in den Augen der Quartiersrät*innen das wichtigste ist.
„Damit haben wir eine Wertung, mit der wir in die Steuerungsrunde gehen können“, sagt Quartiersmanager Simon Alvarez. Im August fällt in diesem Gremium die Entscheidung, ob alle drei oder eventuell nur zwei Projekte durchgeführt werden können. In der Steuerungsrunde sitzen Vertreter*innen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, des Bezirksamts und des Quartiersmanagements – und nun auch zwei Quartiersratsmitglieder, die sich bereit erklärt haben, an der Sitzung im August teilzunehmen.
Webredaktion