Gemeinsam klar Schiff machen für den großen Tag

Zwei Tage vor der Kiezgarteneröffnung wurde am 28.April in der Donaustraße Kiezputz gemacht

Fotos: Birgit Leiß

„Wollt ihr 'ne Runde Müll sammeln?“ fragte Signe Heins vom Wasserprojekt A tip:tap vorbeilaufende Menschen vor der Rixdorfer Schule. Ihre Erfahrung: „Vor allem kleineren Kindern macht das total Spaß.“ Nach kurzem Zögern ('seid ihr Müllarbeiter?') schnappten sich etliche Jungen und Mädchen Greifzange, Handschuhe und eine orangefarbene Weste und legten los. Auch einige Stadtteilmütter machten mit. Schon bald stellte sich heraus, dass die Donaustraße an diesem Donnerstagnachmittag recht sauber war, weil die BSR am Morgen gereinigt hatte. Sperrmüll lag ausnahmsweise gar keiner auf dem Bürgersteig. Trotzdem gab es noch genug Unrat aufzusammeln. Mit Feuereifer fegte ein Junge rund um einen großen Baum Zigarettenkippen, Papierschnipsel und Kronkorken weg. „Tolle Aktion“, meinte eine Mutter, die mit ihrer Tochter mitgeholfen hatte.

Wir machen uns den Kiez grüner!

Auf der anderen Straßenseite, vor dem Quartiersbüro, konnte man mit den Frauen von Yeşil Çember (türkisch für Grüner Kreis) Samenbomben basteln. Das geht ganz einfach: Lehm, Erde und Blumensamen mischen und zu einem kleinen Ball verkneten. Die Samenbomben pflanzt man dann vor seinem Haus oder im Park ein (Gießen nicht vergessen!) - und schon nach einiger Zeit kann man sich über viele bunte Wildblumen freuen. „Wieviele wollt ihr denn noch machen?“ wunderte sich ein Mädchen. „Noch ganz viele, die Bienen sind sehr hungrig“, meinte eine Mitarbeiterin der interkulturellen Umweltorganisation und erklärte dem Mädchen, dass die Wildblumen für Bienen und andere Insekten wertvolle Nahrung bieten. Am Stand vom Wandelnden Kulturzentrum, dem dritten im Bunde bei der Cleanup-Aktion, konnte man sich fertige Tüten mit Saatbomben mitnehmen. Die meisten waren vorher zusammen mit Kindern im Nachbarschaftstreff Sivasli Canlar hergestellt und eingetütet worden. Obwohl die Holzkisten für den Kiezgarten noch gar nicht bepflanzt waren, ließen sich an diesem sonnigen Nachmittag schon viele Passanten auf den Sitzbänken nieder. „Man hätte doch schon Ende März starten können!“, meinte eine ältere Dame.