Mission Rettung der Donauwelle

Bei einer Zukunftswerkstatt am 11. September wurde darüber diskutiert, wie es mit der Kiezzeitung „Donauwelle“ weitergehen kann.

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Ende 2024 läuft das über das Quartiersmanagement (QM) geförderte Projekt „Donaukiez macht Medien“ aus. Zwar wurde die Kiezzeitung auch bisher schon von vielen engagierten Anwohnenden mitgestaltet. Doch die Schillerwerkstatt e.V., Trägerin des Projekts, ist bislang noch für die Koordination zuständig und coacht außerdem die Interessierten in Sachen Medienmachen, zum Beispiel durch kostenlose Workshops. Mit dieser professionellen Unterstützung wird ab Januar 2025 weitgehend Schluss sein. Wie weiter also? Wie kann die Donauwelle gerettet werden? Denn in einem waren sich alle, die zur Zukunftswerkstatt ins Quartiersbüro gekommen waren, einig: Es soll weitergehen. „Gerade jetzt brauchen wir eine coole Zeitung, selbstorganisiert und demokratisch!“ meinte ein Anwohner.

Viele Lieblingsmomente beim Zeitungsmachen

„Es hat sich so viel entwickelt in den letzten Jahren“, sagte Stefanie Battisti von der Schillerwerkstatt. Sie konnte von vielen „Lieblingsmomenten“ berichten. Am Anfang hat die Donauwelle überwiegend über QM-Projekte berichtet, mittlerweile hat jede Ausgabe einen thematischen Schwerpunkt. Einige machten nur bei einer Ausgabe mit, andere verstärken die Redaktionsgruppe langfristig, wie etwa das Ehepaar Babkuhl, beide über 80 und Urgesteine im Kiez. Sie wurden ursprünglich nur interviewt und haben dann Spaß daran gefunden, sich mit ihrer Sicht auf den Kiez gestern und heute einzubringen. Aus der Schwerpunktausgabe Verkehr hat sich eine Initiative gegründet, die sich für einen Kiezblock einsetzt. „Für mich gab es so viele Highlights in den letzten Jahren, es ist ein mega schönes Projekt!“, meinte Claire.

Man nehme: eine Prise Kreativität und einen guten Schuss Selbstbewusstsein

Die letzte Ausgabe soll eine Do-it-Yourself-Ausgabe werden, die der Nachbarschaft ganz konkret aufzeigen soll, wie Zeitungsmachen funktioniert - quasi das Rezept für eine Donauwelle liefert. In den kommenden Wochen und Monaten sind zudem die grundsätzlichen Fragen zu klären: will man unabhängig bleiben oder eine Förderung beantragen? Soll versucht werden, Sponsoren zu finden? Macht Crowdfunding Sinn? Oder die Teilnahme an einer Ausschreibung als beste Kiezzeitung? Pro Ausgabe rechnen Stefanie und ihr Team mit 5000 bis 6000 Euro für Druck, Grafik und so weiter. Das QM kann einen Zuschuss in Aussicht stellen, allerdings erst ab Mitte 2025. Geplant ist auf jeden Fall ein Austauschtreffen mit anderen Stadtteilzeitungen und eine große Abschlussparty.

Helft mit, die Donauwelle zu retten!

Gesucht werden also Menschen, denen das Weiterbestehen der Donauwelle am Herzen liegt. Dazu muss man nicht gut schreiben können. Wer Spaß am Fotografieren, Zeichnen, Interviewen oder Podcast machen hat, ist ebenfalls herzlich willkommen. Auch Kinder und Jugendliche können mitmachen.

Das nächste offene Treffen der Redaktionsgruppe findet am Mittwoch, 25. September, um 17 Uhr in der Schillerwerkstatt (Kiez-Etage, Karlsgartenstraße 6) statt.

Webredaktion