Süßes zum Naschen, Salziges zum Verschenken, ein Wolf zum Gruseln

Mit einem Workshop für kleine Geschenke und einer Märchenstunde klang beim „Lebendigen Advent“ am 12. Dezember das Jahr fröhlich und besinnlich aus.

Fotos: Schuster

Die Kinder aus der Kita Wichtelgarten, die gleich im Nebenhaus ist, eroberten als Erste die weihnachtlich geschmückten Räume des Quartiersmanagements, als dort zum „Lebendigen Advent“ eingeladen wurde. Wie in den Vorjahren beteiligte sich das Quartiersmanagement an dieser Veranstaltungsreihe, die in der Vorweihnachtszeit die Menschen aus der Nachbarschaft ohne kommerziellen Hintergrund zusammenbringen möchte. „Wir wollen immer auch ein wenig Abwechslung zu diesem Anlass anbieten“, erläuterte Quartiersmanagerin Marie Köhler. So wurden im letzten Jahr ein Holzbastel-Workshop und eine Filmvorführung organisiert. „Dieses Mal gibt es essbare Geschenke zum Selbermachen und als besonderes Highlight eine Märchenerzählerin.“

Geschenke mit Geschmack

Für die Kids waren also nicht nur der süße Kinderweihnachtspunsch und die Plätzchen Gründe zu kommen, sondern mit großem Eifer mixten sie auch Kräutersalz. So roch es schon bald nicht mehr nur nach frischem Tannengrün und Weihnachtsgebäck, sondern kräftig nach Thymian und Rosmarin, sobald die Kräuter im Mörser zerrieben wurden. Die Anleitung der Kids übernahmen die Mitarbeiterinnen vom Verein „Restlos Glücklich“, der noch bis einschließlich 2025 das Projekt „Unsere Küche im Donaukiez“ fortführt. Die diversen, mit Eifer gemischten Kräutersalzkreationen kamen anschließend in hübsche Gläser und waren als Geschenke für die Eltern gedacht. Selbstgemacht und dazu noch ganz ohne Kosten, die Kinder konnten stolz auf sich sein!

Saures auch zum Eigengebrauch

Später gesellte sich auch die erwachsene Nachbarschaft hinzu und probierte gleichfalls von Punsch und süßem Naschwerk. Für diese Gruppe hatte sich „Restlos Glücklich“ eine weitere DIY-Aktion ausgedacht: selbst angesetzter Gewürzessig als Weihnachtsgeschenk. Auch hier fand der Mix Rosmarin-Thymian seine Liebhaber, Zitrone-Dill war neben anderen ebenso eine Option. Abgefüllt in ansprechende Flaschen und versehen mit einem handgeschriebenen Etikett ein perfektes und individuelles Weihnachtspräsent! „Und, an wen verschenkst du deine zwei Essigflaschen?“, wollte eine der Teilnehmerinnen von ihrer Nachbarin erfahren. „Die verschenke ich doch nicht“, kam es lachend zurück, „die stelle ich bei mir in die Küche!“ Sich selbst zu beschenken – auch immer eine gute Idee!

Ende gut, alles gut!

Als es draußen dunkel und die Stimmung immer anheimeliger und adventlicher wurde, kam auch die Stunde der Märchenerzählerin. Drinnen wurde nochmal das Licht weiter gedimmt, und bald lauschten Groß und Klein den Geschichten der Erzählerin Anna. In ihnen spielten eine Oma, ein kleines Mädchen, eine Kuh und noch einige andere Weggefährten eine Rolle. Als schließlich das Mädchen verbotenerweise den Garten zum Blumenpflücken verließ, tauchte natürlich der Wolf auf – und das Märchen nahm seinen Verlauf. Ein Knirps aus dem Publikum blieb trotz Spannung aber weiterhin ziemlich cool. Auf die Frage der Erzählerin, ob jemand vielleicht auch schon mal selbst Blumen als Geschenk gepflückt hätte, kam von ihm laut und vernehmlich zurück: „Ich verschenke keine Blumen!“ Seine kecke, trockene Antwort rief ringsum eine ziemliche Heiterkeit hervor, aber wahrscheinlich hatte er gelernt, dass man Blumen lieber wachsen lassen soll, anstatt sie in die Vase zu stellen. Ganz märchengerecht gelangte das Mädchen am Ende übrigens wieder zurück in den sicheren Garten – und der besinnliche Nachmittag klang für alle gut aus.

Webredaktion