Mit Zuversicht und Plan in Richtung Zukunft

Das Quartiersmanagement Donaustraße-Nord endet im Jahr 2027. Der Abschluss wird sorgfältig vorbereitet.

Im Rahmen der QM-Laufzeit haben viele schöne Veranstaltungen stattgefunden... © Kollektiv Plus X

...wie z.B. Hinterhofdinner... © Kollektiv Plus X

...oder Kiezfeste. © Linda Hanses

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Quartiersmanagement (QM) im Gebiet Donaustraße-Nord läuft Ende 2027 aus.
  • Was seit 2009 mit dem QM im Donaukiez entstanden ist, soll so weit wie möglich auf eigenen Füßen weiterbestehen.
  • Der Abschlussplan legt fest, was in der dreijährigen Schlussphase noch getan werden soll, damit der Übergang gelingt.
  • Das Engagement der Nachbarschaft ist weiterhin gefragt!

Das Quartiersmanagement ist immer nur eine Einrichtung auf Zeit. Mit dem vom Bund und vom Land Berlin getragenen Programm „Sozialer Zusammenhalt“ (bis 2019 „Soziale Stadt“) sollen wirtschaftlich und sozial benachteiligte Stadtviertel gezielt gefördert werden, um die Benachteiligungen abzubauen. In der Regel sind dafür 15 Jahre angesetzt.

Das QM Donaustraße-Nord wurde 2009 ins Leben gerufen und ist damit nun am Ende seiner Laufzeit angekommen. In den 15 Jahren hat der Donaukiez sehr von der Förderung profitiert. Auch wenn viele soziale Probleme weiterhin bestehen, wird das QM nun planmäßig zum 31. Dezember 2027 beendet. Es wird aber kein abruptes Ende geben. Ab 2025 beginnt eine dreijährige Übergangsphase, in der die begonnenen Projekte zu Ende geführt werden und die Ergebnisse der Quartiersarbeit so weit wie möglich abgesichert werden. Ziel ist, dass wichtige aufgebaute Strukturen auch ohne das Quartiersmanagements weiterbestehen können.

Der Donaukiez steht nicht allein vor dieser Situation: In ganz Berlin werden 19 der insgesamt 32 Quartiersmanagement-Gebiete Ende 2027 beendet. Von den neun Neuköllner QMs trifft dies auf sechs zu, unter anderem auch auf den benachbarten Flughafenkiez. Seit Beginn des Programms im Jahr 1999 sind in Berlin bereits 15 Stadtviertel aus dem Quartiersmanagement entlassen worden, darunter auch der Reuterkiez.

Abschlussplan für die Perspektive nach 2027

Für die Übergangsphase hat das QM in Zusammenarbeit mit dem Quartiersrat einen Abschlussplan aufgestellt. Darin steht, was im Donaukiez noch zu tun ist, damit all die Einrichtungen, Angebote, Netzwerke und Kontakte, die sich seit 2009 gebildet haben, eine Zukunftsperspektive über 2027 hinaus bekommen und möglichst dauerhaft erhalten bleiben. Der Abschlussplan ist der Quartiersleitfaden für die nächsten drei Jahre und ergänzt das bisherige Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK).

Weil der Donaukiez nicht den einen zentralen Ankerort hat, an dem alle Fäden zusammenlaufen, hat sich das QM im Abschlussplan vorgenommen, mehrere vorhandene Begegnungsorte weiter zu stärken. Dazu gehören die Elterncafés an den Schulen, die Schulhöfe, die auch für Kiezaktivitäten geöffnet werden können, der Nachbarschaftstreff bei Sivasli Canlar, der Nachhilfeverein Blickwinkel e.V., der Kiezgarten und die Martin-Luther-Kirchengemeinde. Auch das Quartiersbüro in der Donaustraße 7 sollte nach Möglichkeit als etablierte Adresse ein Anlaufpunkt für die Nachbarschaft bleiben.

Nach dem Ende des QM wird die vom Bezirksamt eingesetzte Stadtteilkoordination Reuterstraße eine größere Rolle im Gebiet spielen. Der Donaukiez gehört zur Bezirksregion Reuterstraße, in der die Stadtteilkoordination Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen aufbaut. Das ist für den Donaukiez nach dem Ende des QMs besonders wichtig.

Unterstützung braucht auch der Quartiersrat, wenn er nach 2027 als eigenständiges Kiezgremium weiterarbeiten will. Ob dieses Gremium als loser Zusammenschluss von Engagierten aus dem Kiez weiterbesteht oder ob man dazu besser einen Verein gründet, muss noch geklärt werden.

Der Abschlussplan wird im Frühjahr 2025 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen offiziell bestätigt und von der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Anschließend wird er auf der Quartierwebseite veröffentlicht.

Projekte für den Übergang

Große neue Projekte werden in der dreijährigen Übergangsphase nicht mehr gestartet. Aber natürlich passiert trotzdem noch so einiges. Von 2026 bis 2028 wird an der Rixdorfer Schule sogar noch ein größeres Bauvorhaben umgesetzt: Mit 1,175 Millionen Euro aus dem Baufonds werden Hof und Schulgarten neu gestaltet.

Darüber hinaus hat sich das QM-Team für die verbleibenden drei Jahre noch einiges vorgenommen: Zum Beispiel soll das Ehrenamt in den Elterncafés oder im Quartiersrat gestärkt werden. Außerdem sollen Kommunikationsstrukturen im Kiez etwa durch die Weiterführung der Kiezzeitung „Donauwelle“ und die Erstellung einer Abschlussbroschüre gestärkt werden. Natürlich soll es auch noch einige Veranstaltungen und ein Abschlussfest geben. Und nicht zuletzt soll der Aktionsfonds 2026 von 10.000 auf 13.000 Euro aufgestockt werden. Die Quartiersmanagerinnen bemühen sich auch, Gelder aus anderen Förderprogrammen in den Kiez zu holen.

Es gibt also weiterhin jede Menge Gelegenheiten, sich für den Donaukiez zu engagieren – sei es im Quartiersrat, in der Donauwellen-Redaktion, bei der Kiezfest-Organisation oder mit eigenen kleinen Ideen. Nicht nur bis 2027, sondern auch darüber hinaus.

Webredaktion