Lucky, das Energiebündel

Der Pudel Lucky hält sein Frauchen jung – und wird im Gegenzug nach Strich und Faden verwöhnt

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Lucky würde am liebsten den ganzen Tag lang toben und spielen. Wenn er in der Wohnung nach dem Ball rennt, überschlägt er sich manchmal vor Übermut. „Er ist sehr sportlich“, sagt sein Frauchen Monika stolz. Sogar kleine Kunststückchen hat sie ihm beigebracht. Ein langweiliger Schoßhund ist der vierjährige Rüde mit Sicherheit nicht – was nicht heißt, dass er nicht für sein Leben gern gestreichelt wird. Lucky will immer im Mittelpunkt stehen, auch wenn Besuch da ist. „Er will eben immer die Nummer Eins sein“, meint Monika lachend. Seit drei Jahren lebt er bei ihr in einer Einzimmerwohnung in der Donaustraße. Er weckt sie in aller Herrgottsfrüh, rennt unermüdlich durch die Wohnung und küsst ihr die Tränen ab, wenn sie mal weint. „Wenn ich Lucky nicht hätte, würde ich verblöden“, sagt die 78-Jährige: „Immer nur auf der Couch sitzen und lesen oder Fernsehen gucken – das ist auf die Dauer nichts.“ Lucky fordert energisch mehrere Gassirunden am Tag ein.

Enten apportieren war mal des Pudels Job

Pudel sind ein wenig aus der Mode gekommen. Doch Monika liebt diese Rasse, die als sehr lebhaft und fröhlich gilt. Der Name leitet sich übrigens vom altdeutschen „Puddeln“ her, was „im Wasser plantschen“ bedeutet. Ursprünglich waren es apportierende Jagdhunde, spezialisiert auf die Jagd von Enten und anderen Wasservögeln. Monika hatte schon vorher 19 Jahre lang einen Pudel. Als ihr geliebter Tommy starb, holte sie sich den damals 7 Monate alten Lucky. Laut seinem Ausweis ist er ein reinrassiger Pudel, auch wenn später gewisse Zweifel daran auftauchten. Aber das spielt letztlich keine Rolle. Ich bin so glücklich, dass ich ihn hab“, betont die Rentnerin, die früher in der Hotellerie gearbeitet hat. Vor 23 Jahren ist sie von einer Kleinstadt im Taunus in die Donaustraße gezogen. Das war eine große Umstellung, doch mittlerweile fühlt sie sich wohl im Kiez, auch dank einem kleinen Nachbarschaftskreis, der auch mal einspringt, wenn Monika krank ist.

Natürliche Schönheit statt Bommel-Frisur

Für Lucky gibt’s nur das Beste: erlesene Leckereien, Geschenke zu Weihnachten und Ostern und regelmäßig ein Besuch beim Hundefrisör in Lichtenberg – inklusive Zahnsteinbehandlung mit Ultraschall. Weil Pudel nicht haaren – deswegen sind sie auch für Allergiker geeignet – müssen sie von Zeit zu Zeit geschoren werden. Monika bevorzugt einen natürlichen Look. Alberne Bommel-Frisuren oder pinkfarbene Strähnchen im Fell müssen nicht sein. „Mein Baby“, nennt Monika ihren Liebling und manchmal spricht sie mit ihm wie mit einem Menschen. Um nichts in der Welt würde sie ihn wieder hergeben.