Platz für Alle

Die Donauwelle feierte das Erscheinen ihrer siebten Ausgabe auf dem Hermannplatz.

Illustration: Irit Mogilevsky

Foto: Jens Sethmann

Foto: Jens Sethmann

In der neuen Donauwelle dreht sich alles um den Hermannplatz. Ohne Zweifel ist der Platz das Herz des Neuköllner Nordens. Hier treffen sechs große Straßen aufeinander, hier kreuzen sich zwei U-Bahn-Linien und hier kommen Menschen aus aller Welt und aus allen Schichten zusammen.

Ein Platz als reales Wimmelbild

„Platz für Alle“ lautet deshalb das Motto der siebten Donauwelle. Das von Irit Mogilevsky gezeichnete Wimmelbild auf dem Titelblatt der Zeitung illustriert das Thema ganz hervorragend. Die Redaktion hat Leute auf der Straße gefragt, was sie glauben, warum der Hermannplatz „Hermannplatz“ heißt. Zeitzeugen erzählen vom alten Karstadt-Kaufhaus. Eine Fotoreportage berichtet über Hilfsaktionen für Wohnungslose. Ob für sie noch Platz sein wird, wenn der Immobilienkonzern Signa seine Pläne für ein neues Karstadt-Haus umsetzen kann, ist fraglich. Die Initiative am Hermannplatz, die für den Erhalt des jetzigen Kaufhauses kämpft, wird in der Donauwelle interviewt. Außerdem hat die Redaktion die künstliche Intelligenz „ChatGPT“ gefragt, was für eine Zukunftslösung ihr für den Hermannplatz einfällt.

Der Launch der neuen Ausgabe wurde am 5. Juli direkt vor Ort gefeiert, nämlich vor dem Protestkiosk „Platzhalter“ der Initiative am Hermannplatz. Das druckfrische Heft wurde an die vorbeikommenden Leute verteilt. Wer wollte, durfte sich auch ein Plakat des Hermannplatz-Wimmelbildes kostenlos mitnehmen.

Kollektive Zukunftsvision

Auf einem Tisch lag außerdem ein großes Bild vom Hermannplatz, in das man selbst mit bereit liegenden Stiften etwas hineinmalen konnte. Manche zeichneten ihre Wünsche für die Platzgestaltung, etwa Bäume oder Rasenflächen. Andere verzierten die Gebäudefassaden oder verewigten sich selbst als kleine Figur. So entstand ein neues kollektives Wimmelbild. Nebenbei tauschte man bei erfrischenden Getränken Gedanken über die Gegenwart und die Zukunft des Hermannplatzes aus.

Die Donauwelle erscheint zweimal im Jahr in einer Auflage von 2000 Exemplaren. Erstellt wird sie von einer ehrenamtlichen Kiezredaktion unter der Leitung der Schillerwerkstatt. Sie wird im Rahmen des Projekts „Donaukiez macht Medien“ über das Quartiersmanagement Donaustraße-Nord gefördert. Die Zeitung ist kostenlos erhältlich im Quartiersbüro, Donaustraße 7, in der Helene-Nathan-Bibliothek, Karl-Marx-Straße 66 (Neukölln Arcaden), im Nachbarschaftshaus, Karlsgartenstraße 6 oder HIER online.

Webredaktion