Gemeinsam kochen, essen und feiern
Aus geretteten Lebensmitteln haben Nachbarinnen und Nachbarn in den Vereinsräumen von Sivasli Canlar in der Donaustraße 102 gemeinsam leckere Speisen gezaubert. Im Rahmen eines kleinen Winterfestes mit Musik und Tanz wurde auch das Erscheinen der neuen Donauwelle gefeiert.
Leckere Lebensmittelrettung
An einem großen Tisch im Nachbarschaftstreff haben große und kleine Leute aus dem Kiez gemeinsam Salat gewaschen und Gemüse geschnippelt. Am frühen Abend kamen dann eine leckere Suppe, Schmorpilze und Räucherlachs-Röllchen, ein Linsen- und ein Obstsalat auf das Bufett. Das Besondere: Die Zutaten waren „gerettet“. „Wir kochen mit geretteten Lebensmitteln, die der Einzelhandel nicht mehr schön findet“, erklärt Ramona Holzer vom Verein „RESTLOS GLÜCKLICH“, der das gemeinsame Kochen organisiert hat.
Der Verein wirbt für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln und tut etwas dagegen, dass genießbares Essen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums von den Supermärkten weggeworfen wird - obwohl es noch vollkommen in Ordnung ist. An diesem Tag wurden in einem Bioladen so viele Lebensmittel gerettet, dass alle Gäste noch eine Tüte mit Brot, Möhren und Kopfsalat mit nach Hause nehmen konnten. Ein großer Topf Suppe wurde als Spende zur Frauen-Notübernachtung Evas Obdach in die Fuldastraße 9 getragen.
Im September hat „Restlos glücklich“ das Projekt „Unsere Küche im Donaukiez“ gestartet. Es wird aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements Donaustraße-Nord gefördert. Geplant sind weitere Koch-Workshops für nachhaltiges Essen ohne Lebensmittelverschwendung. Im nächsten Jahr will der Verein eine Kochgruppe aufbauen.
Gegen kalte Füße
Gefeiert wurde auch die sechste Ausgabe der Donauwelle, die frisch aus der Druckerei kam. Die Redaktionsgruppe der Kiezzeitung hatte sich umgehört, was den Menschen im Donaukiez auf den Nägeln brennt: Viele blicken mit Sorge auf den kommenden Winter, die Kälte und die hohen Heizkosten. „Keine kalten Füße!“ ist deshalb das Motto der neuen Donauwelle.
Die Musikgruppe von Sivasli Canlar gab dem Winterfest mit traditionellen Liedern einen feierlichen Rahmen. So mancher schwang dazu auch das Tanzbein. Kalte Füße ade!