Mit Elan in die Kiezgarten-Saison 2024
„Mama, was ist Pflanzentausch?“ wollte ein Kind von seiner Mutter wissen. „Manche Leute ziehen sich so viele Ableger, dass sie sie gegen andere Sorten eintauschen wollen“, erklärte die Mutter. Das mit dem Tausch wurde jedoch nicht ganz so streng gehandhabt. Das Team vom Kulturlabor Trial & Error e.V., dem Träger des Projekts „Lebendiger Donaukiez“ verschenkte die Ableger und Samen auch an Leute, die selber nichts mitgebracht hatten. Der Andrang war groß. Viele freuten sich über Sonnenblumen-, Tomaten und Bärlauchsamen oder nahmen sich kleine Töpfchen mit Pflücksalat, Mangold, Streifenlilie oder anderen Stecklingen mit.
Zieht Menschen und Insekten an
Es war ganz schön was los an diesem zwar kühlen, aber sonnigen Donnerstagnachmittag. Eltern, die ihr Kind aus der Kita abholten, Schüler:innen der gegenüber liegenden Rixdorfer Grundschule, Quartiersrat-Mitglieder, Nachbar:innen - sie alle waren gekommen (oder blieben spontan da), um sich die Hände dreckig zu machen. Es galt nämlich, all die Pflanzen und Büsche einzupflanzen, die das QM-Team bei Blumen Weyer besorgt hatte. Bunt blühende Begonien, Margeriten, Fuchsien & Co sollen das Auge erfreuen, aber auch attraktiv für Insekten sein, wie Quartiersmanagerin Vanessa Machowetz erklärte. Mit kleinen Spaten wurden die Pflanzen sorgfältig in die Hochbeete gesetzt und angegossen. Zwischendurch konnten sich alle am würzigen Linseneintopf und einem Karottensalat stärken, den das Team von „Restlos Glücklich e.V.“, dem Träger des QM-Projekts „Unsere Küche im Donaukiez“ in der Küche des Quartiersbüros zubereitet hatte. Tee, Kaffee und Kuchen standen ebenfalls bereit.
Die Hauptdarstellerin ist eine Blaubeere
Der Höhepunkt war dann die feierliche Einpflanzung des Kiezbäumchens, diesmal eine Blaubeere. Traditionell ist das die Aufgabe von Andreas Kolbe, dem Leiter der Rixdorfer Grundschule. Wie schon im letzten Jahr hatte er Verstärkung mitgebracht. Seine beiden Kinder und weitere Nachbar:innen halfen beim Einbuddeln und Angießen tatkräftig mit.
Eigentlich war der beliebte Kiezgarten im letzten Oktober feierlich verabschiedet worden. Das QM-Projekt „Stadtteilgrün und Umweltgerechtigkeit im Donaukiez“, in dessen Rahmen er 2021 entstand, war nämlich Ende 2023 ausgelaufen. Doch die Nachbarschaft fand, ebenso wie das QM: „Der Kiezgarten ist ein wichtiger Treffpunkt und Aufenthaltsort, einer der wenigen im Kiez“, erklärt Vanessa Machowetz. Die Stadtkümmerei GmbH, Trägerin des Quartiersmanagements Donaukiez, hat daher erstmal für ein Jahr die Verantwortung und Versicherung für Donaueck und Kiezgarten übernommen. Aufbau, Reparatur und Pflanzungen werden aus dem Öffentlichkeitsfonds des QM bezahlt. „Für die Sommermonate wollen wir wieder eine Gießgruppe finden, außerdem hoffen wir, dass die Kinder aus der Rixdorfer Grundschule wieder fleißig mitgießen“, so die Quartiersmanagerin.
Webredaktion